auf der Website des Landesverbandes der Wald- und Naturkindergärten Baden Württemberg e.V.
Ein Film geht um die Welt - jetzt auch mit englischen, koreansichen, französischen und spanischen Untertiteln.
Bitte helfen Sie mit bei der Verbreitung der mit Untertiteln versehenen Version "Auf dem Weg zum plastikfreien Waldkindergarten". Nutzen Sie dazu gerne Ihre Kontakte ins Ausland oder zu fremdsprachigen Mitbürgern in Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=Gs4lg1SV59Y
Im Kinderwald Tauberbischoffsheim begleitet vom 9.-11. April 2019 eine Filmcrew die Waldkindergruppe. Martin Wiegert und sein Team produzieren ein Video, für das die Mitglieder des Landesverbandes im März auf der Jahreshauptversammlung ein Budget freigegeben haben. Die Initiative "Auf dem Weg zum plastikfreien Waldkindergarten", welche der Landesverband schon 2018 angestoßen hat, wird in visuellen Eindrücken kostenlos für alle Interessierten im Internet zu sehen sein. Schnell, effizient und einfach soll dieser Impuls möglichst viele Einrichtungen, Eltern und andere interessierte Menschen erreichen.
Die Waldkindergartenkinder gehen mit der spannenden Situation ganz gelassen um. Sie haben in den letzten Jahren schon viel Wissen zum Thema erworben, das sie jetzt gerne auch der Kamera anvertrauen. Kräuter auf der Streuobstwiese sammeln und mit eigenen Zutaten eine Suppe auf dem Feuer kochen, sind hier sowieso Routine und Erzieher Tobias Hornung schnitzt aus Holzstöcken dazu Löffel mit den Kindern. Ganz nach dem
lebenspraktischen Ansatz (vgl. Ingrid Miklitz) werden im Kinderwald Bienenstöcke gesäubert und möglichst viel vor Ort selbst hergestellt. Es wird alles getan, um die Mitwelt nicht mit Plastik zu belasten.
Auf dem Weg zum plastikfreien Wald-/Naturkindergarten – eine Initiative des Landesverbandes der Wald- und Naturkindergärten BW e.V.
Ziel ist es, dass die dem Landesverband angeschlossenen Wald- und Naturkindergärten sich auf den Weg machen mit dem Ziel, möglichst zeitnah frei von Materialien aus Plastik zu sein. Wir müssen, angesichts der durch Plastikabfälle verursachten Umweltschäden, vielleicht auch mit einem gewissen Maß an Kompromisslosigkeit, handeln. Ein erster Schritt kann sein, grundsätzlich nichts mehr zu kaufen/ zu verarbeiten, was Plastik enthält oder aus Plastik ist. Wir hoffen, dass wir durch diese Initiative zu Impulsgebern für das Lebensumfeld des Kindergartens, insbesondere für die Eltern der Kindergartenkinder, werden können.
Am 3. Oktober 2018 fand eine ganztägige Fortbildung zum Thema Plastikfreier Kindergarten statt. Die Teilnahme richtete sich an Träger und ErzieherInnen aus Wald- und Naturkindergärten. Eine Mitgliedschaft im Landesverband für Wald- und Naturkindergärten BaWü wurde für die Teilnahme vorausgesetzt. Die Fortbildung fand im Waldkindergarten „Kinderwald“ in Tauberbischofsheim statt, der bereits weitgehend plastikfrei ist. Mindestens zwei Vertreter einer Einrichtung nahmen teil. Um die Umsetzung zu erleichtern, legte der Landesverband Wert auf die Teilnahme von Trägervertreter/innen und pädagogischem Fachpersonal.
Inhalte der Fortbildung
Im Vorfeld hatte der Vorstand einen Erhebungsbogen erstellt. Durch diesen Bogen kann der Ist-Zustand in den jeweiligen Naturkindergärten festgestellt werden. Der Entwurf wurde im Rahmen der Fortbildung von den Teilnehmenden evaluiert. Mitglieder aus fünf Mitgliedseinrichtungen nahmen an der Fortbildung teil.
Der Landesverband unterstützt den Austausch zwischen Einrichtungen, die auf dem Weg zu einem plastikfreien Kindergarten sind und berät diese im Umstellungsprozess.
Der Landesverband entwickelt Zertifizierungsmaßstäbe. 2019 sollen sich die ersten Einrichtungen als „Plastikfreie Einrichtung “ zertifizieren können. Dazu ist eine Vor-Ort-Besichtigung geplant.
Ingrid Miklitz, 1. Vors. des Landesverbandes der Wald- und Naturkindergärten BW e.V.
Lehrgangsleitung: Ingrid Miklitz, Melanie und Tobias Hornung
Es nahmen 15 Trägervertreter und Erzieher*innen aus fünf Naturkindergärten teil.
Zustand der Belaubung bzw. Benadelung extrem schlecht
Die Kronenverlichtung ist ein Maß für die Vitalität der Bäume. Sie beschreibt, wie dicht, groß und verfärbt die Blätter und Nadeln in der Baumkrone sind. Für die Bewertung des Waldzustandes ist die Belaubung bzw. Benadelung der Bäume ein wichtiger Indikator. Die Einschätzung der Kronenverlichtung erfolgt im Vergleich zu einem voll benadelten beziehungsweise voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art in fünf-Prozent-Stufen. Diese werden zu Schadstufen von null bis vier zusammengefasst. Jedes Jahr im Juli/August begutachten Inventurteams der Bundesländer auf einem 16 x 16 km Stichprobennetz rund 10.000 Bäume. Anhand von Musterabbildungen schätzen sie dabei die sogenannte Kronenverlichtung, also das Maß der Abweichung von einem voll belaubten bzw. benadelten gesunden Baum, in 5-Prozent-Stufen ab. Die Daten werden am Thünen-Institut ausgewertet und ergeben ein bundesweit repräsentatives Bild für die wichtigsten Baumarten.
Liebe Mitglieder,
Ein Baum spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat. Einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut; einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde. Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen.
Ein Baum spricht: Meine Kraft ist das Vertrauen. Ich weiss nichts von den tausend Kindern, die in jedem Jahr aus mir entstehen. Ich lebe das Geheimnis meines Samens zu Ende, nichts anderes ist meine Sorge. Ich vertraue, dass Gott in mir ist. Ich vertraue, dass meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem Vertrauen lebe ich.
Wenn wir traurig sind und das Leben nicht mehr gut ertragen können, dann kann ein Baum sprechen: Sei still! Sieh mich an! Leben ist nicht leicht, leben ist nicht schwer! Das sind Kindergedanken.
Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir ......
Herzliche Grüße Ingrid Miklitz (1. Vors.)
Fachtag am 19. Juni 2018 in Korntal-Münchingen
Natürlich!? – Naturerlebnis und Draußenspiel für Kinder in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
Gerlinde Kretschmann lobt Wald- und Naturkindergärten
Rösler: Bedarf für Naturerlebnis und Draußenspiel ist deutlich größer als Angebot
„Kinder wollen Heu-Duft einatmen, ein frisch gelegtes, noch warmes Ei in den Händen halten, Bretter- und Baumbuden bauen oder einen Bach erkunden und darin plantschen“, ist sich der Landtagsabgeordnete Dr. Markus Rösler sicher. Er hat Wald- und Naturkindergärten sowie Jugendfarmen und Aktivspielplätze aus dem Großraum Stuttgart nach Korntal-Münchingen eingeladen.
Der Einladung sind über 80 Teilnehmer gefolgt, darunter 18 Wald- und Naturkindergärten mit ihrer Landesvorsitzenden Ingrid Miklitz sowie neun Jugendfarmen und Aktivspielplätze mit ihrem Bundesgeschäftsführer Hans-Jörg Lange. Ehrengast war Gerlinde Kretschmann, die Frau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Gemeinsam mit Rösler und der Stuttgarter Abgeordneten Brigitte Lösch, Sprecherin der Grünen Fraktion für frühkindliche Bildung, tauchte die badenwürttembergische Landesmutter in die Welt der Wald- und Naturkindergärten ein.
Vertreten sind zahlreiche Wald- und Naturkindergärten aus dem Kreis Ludwigsburg: der ZauberwaldNaturkindergarten aus Besigheim, die „Buntspechte“ aus Schöckingen, die „Lerche“ aus Ditzingen, die „Waldwichtel“ aus Markgröningen, die „Kleinen Wölfe“ aus aihingen-Ensingen, der Waldkindergarten aus Großsachsenheim und auch der Naturerlebnisraum „Am Bächle“ aus Vaihingen/Enz. Alle Natur- und Waldkindergärten haben großen Zulauf und lange Wartelisten: „Das zeigt, dass immer mehr Eltern den Wunsch haben, ihre Kinder ganz überwiegend im Freien, in der Natur, im Wald spielen zu lassen, durchaus auch mal bei schlechtem Wetter“, freut sich Rösler, der dies als allgemeinen Trend ansieht.
„Es ist wichtig, dass Kinder die Möglichkeit haben, drauen zu spielen, mit Tieren in Kontakt zu kommen und Natur mit allen Sinnen zu erleben. Das stärkt nicht nur ihre Persönlichkeitsentwicklung, sondern lässt sie auch zu Menschen heranwachsen, die sich später mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Natur und ihre Umwelt einsetzen“, so Rösler
Einen Eindruck von der praktischen Arbeit eines Naturkindergartens verschaffte sich Kretschmann im Naturkindergarten Sonnenwirbel in Münchingen. Unter der Leitung von Birgit Seifried ist er mit 18 Jahren einer der Pioniere seiner Art. 25 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren verbringen hier das ganze Jahr im Freien. In zwei gemütlich aus Holz eingerichteten Bauwagen können sie sich an Wintertagen aufwärmen. Den Rest des Jahres verbringen sie auf dem Streuobstgelände gemeinsam mit Eseln, Schafen, Hasen, Gänsen und zahmen Hühnern.
Als die „First Lady“ die aus eigener Schafwolle gewobenen Teppiche der Kindergartenkinder bewundert, gackert es neben dem Stuhlkreis, wo eines der Hühner gerade ein Ei gelegt hat. Es riecht nach frischem Holzofenbrot und Flammkuchen, den die Gäste, zu denen auch Bürgermeister Dr. Joachim Wolf gehört, gemeinsam mit den Kindergartenkindern verzehren. Das Mittagessen aus Bioprodukten wird im Sonnenwirbel fast vollständig selbst zubereitet und zum Nachtisch gibt es, was gerade reif ist: im Augenblick zuckersüße Kirschen. Gerlinde Kretschmann quittiert das Mittagessen mit: „Des hot fae ganz guad gschmeckd un mached no so weiter“ Zum Abschluss trägt sie sich an einem mit Blumen geschmückten Tisch im Naturkindergarten in das Goldene Buch der Stadt KorntalMünchingen ein.
Nach der Veranstaltung zieht Rösler das Fazit: „Der Bedarf für solche Einrichtungen ist deutlich grßöer als das Angebot. Immer mehr Eltern wünschen sich für ihre Kinder die Möglichkeit, Zeit im Freien und in der Natur zu verbringen. Das gilt sowohl für Kindergartenkinder, als auch für Kinder im Grundschulalter“ für diese machen Jugendfarmen und Aktispielplätze ein hervorragendes Angebot
Rösler will sich nun landesweit gemeinsam mit seiner Kollegin Lösch dafür einzusetzen, dass Kinder wieder mehr Möglichkeiten für Naturerlebnisse haben „Um der Bedeutung on Drauenspiel für die Entwicklung von Kindern gerecht zu werden, ist es wichtig, dass das Land aber auch die Städte und Gemeinden die bestehenden Angebote und Einrichtungen stärken und finanziell unterstützen. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn es noch mehr Natur- und Waldkindergärten in kommunaler Trägerschaft gäbe“, erklärt der Vaihinger Abgeordnete. Lösch will sich dafür einsetzen, dass Naturpädagogik einen höheren Stellenwert in bestehenden öffentlichen Einrichtungen bekommt.